DAS BESONDERE So ein Goldjunge im Spankasten beehrt einen nicht alle Tage. Dieser hier lässt sich nur zwischen September und April blicken: Verkauft wird, wenn produziert wird, und produziert wird nur zwischen dem 15. August und dem 31. März - in regional festgelegten Käsereien in der Schweiz und in Frankreich. Die Schweizer erhitzen ihre Milch für ihn, die Franzosen nehmen Rohmilch. Jeder Laib wird mit einem Reif Fichtenbast umgürtet - daher die typische Harznote. Und nach 17 bis 25 Tagen im Reifekeller tritt ein exzellenter Handarbeitsweichkäse zutage: leicht wellige Rinde, geschmeidig fließender, elfenbeinfarbener Teig - mit Gold nicht aufzuwiegen.
GEWUSST, WIE Es gibt ihn in mehreren Größen. Egal, ob Sie den Rohmilch-Franzosen pur löffeln (unbedingt zu empfehlen!) oder den Schweizer samt Schachtel und Deckel (beide befeuchtet) bei 160 Grad 10-15 Minuten im Ofen erhitzen, um Pellkartoffeln oder Baguette hineinzudippen - wählen Sie nie die kleinste Größe. Sie bereuen es. Spätestens, wenn Sie den Löffel ansetzen, behutsam die Rinde abheben - und dann klingelt die Nachbarin. Denn in diesem Moment ist Ihnen klar: Ich werde ihn nicht für mich allein haben.
GUTE FREUNDE Ein voll ausgereifter Mont-d’Or mag’s wohltemperiert, zu viel Hitze kann sein feines Fichtenaroma zerstören. Also am besten pur bei Zimmertemperatur auslöffeln. Vielleicht ein pikantes Aprikosen-Chutney dazu. Oder Schnittlauchbrot und ein pochiertes Ei. Feldsalat? Auch ein Gedan