Allgemeines:
Der Beifuß hat seinen Ursprung in den Steppen Südeuropas. "Vulgaris" kommt bei vielen Pflanzennamen vor und bedeutet soviel wie „gewöhnlich, altbekannt". In griechischen und römischen Schriften, im 1. Jh. n. Chr., wird er als Kraut häufig beschrieben. Römische Soldaten sollen den am Straßenrand wachsenden Beifuß beim Vorbeimarsch in ihre Sandalen eingelegt haben. Im Jahre 1656 sagte man: „Wenn ein Fußreisender am Morgen Beifuß in seine Schuhe steckt, kann er bis Mittag vierzig Meilen laufen, ohne müde zu werden" Seit der Antike gilt Beifuß als Frauenheilmittel beim Ausbleiben der Menstruation, der Regelung des Zyklus allgemein und in China als Mittel zur Verhinderung von Fehlgeburten. Bei den nordischen Völkern, besonders bei den Angelsachsen und den keltischen Druiden, stand Beifuß hoch im Ansehen. Es war eines der neun Kräuter, das vor Unheil und Giften schützen sollte. Er galt als die „Mutter aller Kräuter" und diente als Mittel bei Hexenkünsten und Fruchtbarkeitsritualen. Die Zauberkräfte wirkten angeblich so stark, daß sich die Menschen den Körper und den Kopf mit Beifuß bedeckten, um Ungeheuer und Verzauberungen abzuwehren. Wohl aus dem gleichen Grunde trägt man noch heute am Nationalfeiertag (5.7.) auf der „Isle of Man" Beifuß bei sich.

Ernte:
Die Blätter, aromatisch, im Geschmack dem Wermut ähnlich, wie auch die Blütenrispen - die Blütezeit dauert von Juli bis September - werden während der Vegetationsperiode gepflückt. Es sollten die jungen Triebe geerntet werden, denn sobald das Kraut zu blühen beginnt, steigt der Gehalt der Bitterstoffe, und es wird dann ungenießbar.

Inhaltsstoffe:
In den noch nicht geöffneten Blüten sind vor allem ätherische Öle, kleine Anteile von Bitterstoffen und Tannine enthalten.

Verwendung:
In der Küche kann Beifuß vielfach Verwendung finden: früher wurde er so häufig wie heute Schnittlauch verwendet, er wird aber in der modernen Küche bei den Köchen wieder mehr und mehr beliebt. Besonders die jungen Triebe, sehr aromatisch, werden als Gewürz für gebratenes Fleisch, vornehmlich für Enten- und Gänsebraten und Kalbshaxen genommen. Er eignet sich gut für Salatzutaten, hierin und bei Geflügel sind die ätherischen Öle besonders schmackhaft. Frische Beifußblätter und -blütenrispen, gedünstet, ergeben einen Spinat besonderer Art, der auch als Beilage gern gegessen wird. Beifuß ist ausgesprochen bekömmlich für den empfindlichen Magen.
Im medizinischen Bereich hat er ebenfalls einen gewissen Stellenwert. Hildegard v. Bingen schreibt: „Der Beifuß ist sehr warm, und sein Saft ist sehr nützlich, und wenn er gekocht in Mus gegessen wird, heilt er kranke Eingeweide, und er erwärmt den Magen" Er hilft bei Magenerkrankungen, vor allem bei Magenschleimhautentzündungen. Ähnlich wie Wermut, regt er die Verdauung an und aktiviert die Lebertätigkeit. In China wird auf der Haut oder in ihrer unmittelbaren Nähe Beifuß verbrannt, um kälte- oder feuchtigkeitsbedingte Rheumaschmerzen zu behandeln. Er lindert auch, äußerlich angewandt, Gichtschmerzen.

Quelle: aus meiner Sammlung


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