Allgemeines:
In Europa kennen wir dieses Gewürz bereits aus dem alten Griechenland, wo es ebenso wie später im alten Rom für die Behandlung von Verdauungsbeschwerden und Augenleiden eingesetzt wurde. Schon den Ägyptern und in der Antike war Fenchel als Arzneipflanze bekannt. In „causa et curae" der heiligen Hildegard von Bingen (1098 - 1179) heißt es: „Wer Fenchel oder seinen Samen täglich nüchtern isst, der vermindert den üblen Schleim in ihm, er unterdrückt den üblen Geruch seines Atems und seine Augen werden klar sehen"

Beschreibung:
Die zwei- bis mehrjährige Fenchelpflanze wird bis zu 2 m hoch, hat mehrfach gefiederte Blätter und unscheinbare, kleine gelbe Blüten, die in großen Doppeldolden zusammenstehen und von Juli bis September blühen. Aus der kompakten Wurzel sprießt ein hohler, runder, fein gerillter Stängel, hellgelb sind die kleinen traubenartigen Dolden der Blütenköpfe und hellgrün gefiedert die Blätter. Von einem nahen Verwandten, dem Dill, unterscheidet er sich durch die Früchte und die Blattscheiden. Diese sind beim Fenchel 5-6 cm groß. Fenchel sollte keinesfalls zusammen mit Dill gepflanzt werden, da sich beide gegenseitig be-
stäuben, was zur Bildung von Hybriden führt. Fenchel in der Nachbarschaft von Bohnen, Tomaten oder Kohlrabi soll deren Wachstum negativ beeinflussen. Es gibt verschiedene Fenchelarten mit unterschiedlichem Gewürzgehalt der Früchte, wobei das Spektrum von süß bis bitter reicht. Der Geschmack hängt von den Anteilen der beiden Hauptbestandteile ab: Fenchon hat ein bitteres, Anthol ein süßes Anisaroma. Nicht zuletzt wegen seiner duftenden fedrigen Blätter, die als Kraut Verwendung finden, und wegen seiner Samen wird Fenchel heute weltweit angebaut. Die Samen schmecken leicht nach Lakritze.

Anwendung:
Die getrockneten Samen sowie die frischen oder getrockneten Blätter helfen gegen Blähungen und Bauchweh und haben harntreibende Wirkung. Ein Sud aus Fenchelblättern hilft gegen entzündete Augenlider und wird in der Kosmetik angewandt für Gesichtspackungen und zur Glättung der Haut. In der Volksmedizin setzt man Fencheltee gern gegen Magenbeschwerden ein, und in der Bonbonindustrie verarbeitet man Fenchel zusammen mit Honig zu schmackhaften Hustenbonbons. Sebastian Kneipp wusste die Wirkung des Fenchels besonders zu schätzen. Er empfahl Fencheltee gegen Husten, Bronchialkatarrh, Asthma, Keuchhusten, Magen- und Darmschwächen. Neben der Geschmacksverbesserung besitzt Fenchel verdau-ungsfördernde Wirkung das Kochen mit ihm hat also einen weiteren positiven Aspekt. Die ätherischen Öle sind krampflösend und harntreibend.

Verwendung:
Frische, aber auch getrocknete Fenchelblätter eignen sich gut zum Würzen von Salaten, Soßen und Fischgerichten. Wurzel und Stängel werden als Gemüse gegessen. Gemahlene Fenchelsamen geben Brot, Kleingebäck, Gemüse, Kohlgerichten, aber auch Marmeladen und Puddings einen eigenen süßlichen Geschmack. Die Früchte gewinnt man, indem das Kraut ausgedroschen wird. Nach dem Trocknen zerfallen die Fenchelfrüchte in ihre beiden Teilfrüchte.

Quelle: aus meiner Sammlung


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